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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Euroraum-Inflation überraschend hoch, Industrieproduktion in China steigt kräftig

  • 06 März 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Die Euroraum-Inflation war im Februar höher als erwartet, was den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhen dürfte, ihre Zinsen weiter anzuheben. Einer vorläufigen Schätzung zufolge ging die Gesamtinflation von 8,6% im Januar leicht auf 8,5% zurück, lag damit jedoch über den vom Markt erwarteten 8,2% bis 8,4%. Die ohne Lebensmittel und Energie errechnete Kerninflationsrate stieg von 5,3% auf ein Rekordniveau von 5,6%. Es wird davon ausgegangen, dass die EZB ihre Zinsen auf ihrer Sitzung in diesem Monat um 50 Basispunkte anheben wird. In einem Interview ließ EZB-Präsidentin Christine Lagarde letzte Woche wissen, dass weitere Aufwärtsschritte über März hinaus „möglich“ seien und „in Abhängigkeit von der Datenlage“ entschieden würden.

Nachrichten aus aller Welt

Im Zuge des Aufschwungs nach der Aufhebung der strengen Pandemieauflagen in China verzeichnete dort die Industrieproduktion im Februar ihren stärksten Anstieg seit nahezu elf Jahren. Der amtliche Einkaufsmanagerindex (PMI) legte von 50,1 im Januar auf jetzt 52,6 Punkte zu, während der PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe, der das Bauwesen und Dienstleistungen erfasst, mit einem Sprung von 54,4 im Januar auf 56,3 Punkte ein Zweijahreshoch erreichte. Auch der vielbeachtete privat erhobene Caixin-PMI für das verarbeitende Gewerbe ist gestiegen – von 49,2 im Vormonat auf 51,6 im Februar. Werte über 50 Punkte signalisieren Wachstum. In einer Ansprache skizzierte Präsident Xi Jinping vergangene Woche Pläne für eine „Vertiefung der Strukturreform“ im chinesischen Finanzsektor sowie mehr staatliche Kontrolle über die Schlüsselbranchen Wissenschaft und Technologie.

Zahl im Fokus: 141 Milliarden Dollar

Nach Angaben von BloombergNEF haben die USA 2022 die Rekordsumme von 141 Mrd. US-Dollar in die Energiewende investiert, 11% mehr als im Vorjahr. Über 40% davon wurden für elektrifizierten Verkehr ausgegeben, etwa den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur. 35% entfielen auf erneuerbare Energien. Die mit Elektrofahrzeugen erzielten Umsätze stiegen 2022 um enorme 50% auf nahezu 982.000, was 7,1% aller im zurückliegenden Jahr verkaufter Neuwagen entspricht – und das trotz der steigenden Batteriekosten und der Engpässe bei Halbleitern, hieß es im Bericht des Analysehauses weiter. Parallel hierzu stiegen die CO2-Emissionen der USA insgesamt um 1% gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert liegt zwar 3 Prozentpunkte unter den Vorpandemieniveaus, aber die USA haben die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Reduktionsziele damit erst zur Hälfte umgesetzt.

Wissenswert:

Britcoin: Scherzhafte Bezeichnung für eine Zentralbank-Digitalwährung, die von der Bank of England (BoE) ins Auge gefasst wird und zu einer elektronischen Version des britischen Pfunds werden könnte, die über digitale Geldbörsen erhältlich und gegen Bargeld eintauschbar wäre. Letzte Woche stellte der stellvertretende BoE-Gouverneur Sir Jon Cunliffe dem Finanzausschuss des britischen Parlaments Vorschläge zur Herausgabe dieser Digitalwährung vor, die ihm zufolge „neue Horizonte für die Verwendung von Geld eröffnet“. Auch die EZB lotet derzeit aktiv Möglichkeiten zur Schaffung eines virtuellen Pendants zum Euro aus. Noch steht jedoch nicht fest, ob oder wann es auch nur eine dieser Digitalwährungen geben wird.

Das bringt die Woche

Die australische Notenbank und die Bank of Canada halten am Dienstag und Mittwoch ihre jeweiligen Zinssitzungen ab; die Bank of Japan tagt am Freitag. Konjunkturkennzahlen kommen am Mittwoch und Donnerstag heraus. Zuerst die dritte Schätzung des BIP-Wachstums im Euroraum im 4. Quartal – das laut der letzten Prognose bei annualisiert 1,9% lag, gefolgt von BIP-Daten aus Japan und chinesischen Inflationsdaten für Februar. Für Freitag schließlich werden Monatsdaten zur US-Arbeitsmarktentwicklung erwartet.

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