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Weltwirtschaft

Asymmetrische Risiken

  • 08 Januar 2024 (10 Minuten Lesezeit)

  • Die Märkte setzen noch immer ganz klar auf eine Lockerung der Geldpolitik seitens der Fed und der EZB, obwohl es weiterhin keine eindeutigen Signale für eine schnelle Wende gibt.
  • In unserem Basisszenario gehen wir nach wie vor von einer weichen Landung in den USA und im Euroraum aus, aber die plausibelste „alternative“ Prognose ist, dass dies im Euroraum nicht der Fall sein wird. 

Ihre vorweihnachtliche Euphorie haben die Aktienmärkte bislang nicht fortgesetzt, aber gemessen an den Terminkontrakten rechnen die Investoren noch immer damit, dass die EZB und die Fed ihre Geldpolitik 2024 massiv lockern werden. Wir bleiben vorsichtig. Das Protokoll der Dezembersitzung des Offenmarktausschusses bestätigt uns in unserer Einschätzung, dass die sehr milden Äußerungen von Jerome Powell am 13. Dezember mit etwas Vorsicht zu genießen sind, weil der US-Arbeitsmarkt weiter ganz allmählich schwächer wird. Im Euroraum hat die Gesamtinflation erwartungsgemäß im Dezember wieder angezogen.  Zurzeit gibt es keine klaren Signale, die die Fed und die EZB zwingen würden, ihre Zinsen bereits im März zu senken.

Der Anleihenmarkt spricht auf beiden Seiten des Atlantiks eindeutig für eine weiche Landung und selbst unter Berücksichtigung der Unterschiede des Potenzialwachstums zwischen den USA und dem Euroraum, entspricht dies auch unserer Prognose. Aber aus unserer Sicht tragen die Marktteilnehmer bei ihrer Risikoabschätzung der Möglichkeit einer starken Auseinanderentwicklung der Euroraum- und der US-Wirtschaft in diesem Jahr zu wenig Rechnung.  Die plausibelsten alternativen Szenarien drehen sich um die Risiken zweier klassischer geldpolitischer Fehler: (1) Die Zentralbanken könnten bereits zu weit gegangen sein, sodass die Inflation am Ende unterhalb der angestrebten Spanne liegen könnte. (2) Sie könnten ihre Straffung aber auch zu früh beendet haben, sodass die Inflation ihre Zielspanne nicht erreichen kann. Aus unserer Sicht besteht im Euroraum eher das erste Risiko und in den USA das zweite. Neben der Tatsache, dass die Konjunktur in letzter Zeit in den USA erheblich stabiler war, besteht zwischen den beiden Wirtschaftsregionen ein grundlegender Unterschied: Anders als in den USA wird im Euroraum der Höhepunkt der Auswirkungen der geldpolitischen Straffung unter Berücksichtigung der üblichen Transmissionsverzögerung mit dem Beginn der staatlichen Sparmaßnahmen zusammenfallen.  Wenn beide alternative Szenarien zur Realität würden, wäre das sehr ungünstig für den Euro-Wechselkurs, was den Geldpolitikern die Entscheidungen noch schwerer machen würde

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