Investment Institute
Weltwirtschaft

Das Trennungsprinzip auf dem Prüfstand

  • 20 März 2023 (5 Minuten Lesezeit)

  • Aus unserer Sicht erwarten die Märkte jetzt einen viel zu niedrigen Endzins.
  • Die aktuellen Turbulenzen im Bankensektor könnten die Wirtschaft erheblich belasten, aber das kann noch abgewendet werden.

In Reaktion auf die anhaltenden Turbulenzen im Bankensektor haben die Marktteilnehmer ihre Fed- und EZB-Endzinserwartungen erheblich gesenkt und damit ihrer Skepsis Ausdruck verliehen, dass die Zentralbanken die Finanzstabilität ausschliesslich mit Liquidität lösen könnten, also ohne ihre Geldpolitik anzupassen. Wir sind zwar auch der Meinung, dass man jetzt bei den Straffungen behutsamer vorgehen sollte – unserer Ansicht nach sind im Fall der EZB weitere Zinsschritte von 25 Basispunkten angemessener als die jeweils 50 Basispunkte in der Vergangenheit. Aber wir gehen auch davon aus, dass die Zentralbanken die sich bereits deutlich abzeichnenden Signale, dass der Inflationsrückgang zu lange dauert, mit der Möglichkeit abwägen, dass die Probleme im Bankensektor einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität auslösen und damit den Inflationsdruck mindern werden. 

Wir möchten die Bedeutung der aktuellen Entwicklung nicht herunterspielen. Die Umschichtungen von Bankeinlagen aus kleineren zu grösseren Banken werden sicherlich Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Kleinere Banken vergeben im Verhältnis zu ihren Einlagen mehr Kredite als grosse, und sie erfüllen eine wichtige Aufgabe in einem Sektor, der ohnehin schon zu kämpfen hat: Immobilien.  Ein Anstieg der Finanzierungskosten (wenn die Risikoprämie steigt) wäre ein weiterer Transmissionskanal, weil die Refinanzierungslücken der Banken und ihre Bedingungen für Unternehmenskredite recht eng korreliert sind. Aber es gibt Faktoren, die diese Spirale stoppen können. Alles in allem haben kleinere US-Banken weniger zinssensitive Wertpapiere in ihren Bilanzen als ihre grösseren Wettbewerber, was für die SVB ein echtes Problem war. Die Lösung, die die Credit Suisse mit der UBS gefunden hat, und die entschlossene Unterstützung der Schweizer Regierung und der Zentralbank lassen davon ausgehen, dass zwar die AT1-Anleihen abgeschrieben werden, aber höherrangige Papiere geschützt zu sein scheinen. 

Bei Bankenkrisen spielt das Vertrauen immer eine grosse Rolle. In den 1980er-Jahren hat es Jahre gedauert, bis die Savings-and-Loan-Krise überwunden war, die einige Gemeinsamkeiten mit der aktuellen Lage in den USA hat. Dieses Mal wollen die öffentlichen Institutionen eindeutig gründlich und schnell eingreifen.

Das Trennungsprinzip auf dem Prüfstand
Vollständigen Artikel herunterladen (EN) (564.07 KB)

Ähnliche Artikel

Weltwirtschaft

Nachricht aus China

Weltwirtschaft

Vom Angebot gerettet

Weltwirtschaft

Dot Plot ins Blaue

    Rechtliche Hinweise

    Die Informationen dieser Internetseite richten sich an Anleger mit Sitz in der Schweiz.

    Für die unberechtigte Nutzung der Internetseite übernimmt AXA Investment Managers Schweiz AG (AXA IM) keine Haftung.

    Diese Webseite dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken. Die publizierten Informationen und Meinungsäusserungen werden ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bereitgestellt. Die in diesem Dokument von AXA IM zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung und können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden.

    AXA Investment Managers Schweiz AG übernimmt keine Gewährleistung (weder ausdrücklich noch stillschweigend) für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der publizierten Informationen und Meinungsäusserungen. AXA Investment Managers Schweiz AG ist insbesondere nicht verpflichtet, nicht mehr aktuelle Informationen zu entfernen bzw. diese ausdrücklich als solche zu kennzeichnen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernimmt AXA IM für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.

    Die Angaben auf der Internetseite der AXA Investment Managers Schweiz AG stellen weder Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere Beratungsfragen dar, noch dürfen allein aufgrund dieser Angaben Anlage- oder sonstige Entscheidungen gefällt werden.  Vor jeder Investitionsentscheidung sollte eine ausführliche und an der Kundensituation ausgerichtete Beratung erfolgen.

    Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr und ist kein Indikator für zukünftige Anlageergebnisse und/oder die zukünftige Wertentwicklung oder Rendite einer Anlage. Wert und Rendite einer Anlage können steigen oder fallen und werden nicht garantiert.

    AXA Investment Managers Schweiz AG