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Fed, EZB und BoE erhöhen Leitzinsen, IWF hebt globale Wachstumsprognose für 2023 an

  • 06 Februar 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Wie erwartet hat die US-Notenbank „Fed“ das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung mit einer Anhebung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte (Bp.) auf eine Spanne zwischen 4,5% und 4,75% verlangsamt. Das war der kleinste Zinsschritt in fast einem Jahr. Die Zentralbank räumte ein, dass die Inflation zwar „leicht gesunken“ sei. Dennoch seien wahrscheinlich noch weitere Leitzinsanhebungen angezeigt. Fed-Chef Jerome Powell erklärte auf einer Pressekonferenz, dass im Fall eines schnelleren Inflationsrückgangs auch die Geldpolitik angepasst würde. Die Jahresinflation ist in den USA seit sechs Monaten in Folge rückläufig und lag im Dezember mit 6,5% deutlich unter dem Spitzenstand von 9,1% im Juni, allerdings weiterhin weit über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed.

Nachrichten aus aller Welt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzinssatz um 50 Bp. auf 2,5% erhöht und für ihre kommende Zinssitzung im März eine weitere Anhebung in derselben Höhe in Aussicht gestellt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete die Risiken für das Wirtschaftswachstum und die Inflation als „ausgewogener“. Dennoch sei auch für die kommende Sitzung mit einer Zinserhöhung zu rechnen. Aktuellen Daten zufolge ist die Euroraum-Inflation im Januar (von 9,2% im Vormonat) auf 8,5% gefallen. Positiv überraschte das Wirtschaftswachstum in der Währungsunion mit einem Plus von 0,1% im 4. Quartal, nachdem weithin von einer Schrumpfung um 0,1% ausgegangen worden war. Auch die Bank of England setzte ihren Leitzins herauf – um 50 Bp. auf 4%. Ihr Gouverneur Andrew Bailey mahnte, dass es „verfrüht“ sei, den Sieg über die Inflation auszurufen.

Zahl im Fokus: 2,9%

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 2,9% angehoben. Im Oktober hatten die IWF-Ökonomen mit 2,7% gerechnet. Im Vergleich zu den für 2022 geschätzten 3,4% wäre dies ein Rückgang. Für 2024 wird ein wieder stärkeres Wachstum von 3,1% erwartet. Wie der IWF unterstrich, spiegele diese zuversichtlichere Prognose die Öffnung Chinas sowie die unerwartet „robuste“ Nachfrage in den USA und Europa wider. Für Volkswirtschaften weltweit solle das Ziel einer „anhaltenden Desinflation“ weiterhin Vorrang haben, da die Risiken in den kommenden Jahren vermutlich steigen werden. Einen düsteren Ausblick zeichnete der IWF für Großbritannien, dem einzigen G7-Land, dessen Wirtschaft 2023 schrumpfen dürfte.

Wissenswert:

Green Deal Industrial Plan – „Grüner Industrieplan“: Eine Initiative der EU-Kommission zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie insbesondere im Hinblick auf die angestrebte CO2-Neutralität, der im letzten Jahr die Einführung zahlreicher Subventionen in den USA vorausgegangen war. Der zum europäischen Green Deal zählende Plan umfasst Investitionsbeihilfen, Subventionen und Steuergutschriften zur Förderung umweltfreundlicher Technologien. Hierfür ist ein Paket in Höhe von rund 245 Milliarden Euro an Darlehen und Zuschüssen vorgesehen. Die Kommission wird mit der Vorstellung weiterer Einzelheiten bei den Mitgliedstaaten um Unterstützung für diesen Plan werben müssen. Kritiker bemängeln jedoch bereits, dass die Subventionen ausschließlich Ländern mit bereits hohen Haushaltskapazitäten zugutekommen könnten.

Das bringt die Woche

Am Dienstag tagt die Reserve Bank of Australia zum Zinsentscheid. Auf ihrem letzten Treffen 2022 hatte sie ihren Leitzins in einem achten Aufwärtsschritt in Folge um 25 Bp. auf 3,1% angehoben. Die indische Notenbank hält ihre geldpolitische Sitzung am Mittwoch ab. Für Donnerstag ist ein außerordentliches Treffen des Europäischen Rates anberaumt, auf dem die europäischen Staats- und Regierungschefs über die Schwerpunktthemen Wirtschaft, Migration und Ukraine-Krise beraten werden, während Brasilien seine jüngsten Inflationsdaten publik macht. China stellt am Freitag Inflationszahlen vor. Ebenfalls am Freitag wird eine Vorabschätzung des britischen Wirtschaftswachstums im 4. Quartal veröffentlicht.

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