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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Bessere Wachstumsaussichten für den Euroraum, Japans BIP überraschend stark gestiegen

  • 22 Mai 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Dank niedrigerer Energiepreise, weniger Lieferengpässen und eines starken Arbeitsmarkts dürfte die Euroraum-Wirtschaft stärker wachsen als erwartet, so die EU-Kommission. Sie hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,1% und für das kommende Jahr auf 1,6% angehoben, nachdem sie im Februar mit 0,9% und 1,5% gerechnet hatte. Allerdings revidierte sie auch ihre Inflationsprognose aufwärts – auf 5,8% in diesem und 2,8% im kommenden Jahr, von zuvor 5,6% und 2,5%. Amtliche Daten haben bestätigt, dass die Jahresinflation im Euroraum im April leicht auf 7,0% gestiegen ist, von 6,9% im Vormonat. Die unter Ausschluss von Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak errechnete Kerninflation ging indes von 5,7% auf 5,6% zurück.

Nachrichten aus aller Welt

Japans unerwartet kräftiger BIP-Zuwachs im 1. Quartal von 1,6% p.a. stützt die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung. Zurückzuführen dürfte der Schub auf die starke Nachfrage im Nachgang der Pandemie sein, wobei nach wie vor das Risiko einer Eintrübung der Aussichten aufgrund einer globalen Konjunkturabkühlung besteht. Bei den Exporten verzeichnete Japan im April mit einem Plus von 2,6% im Vorjahresvergleich gegenüber 4,3% im März den geringsten Zuwachs in über zwei Jahren, während die ohne frische Lebensmittel und Energie berechnete Kerninflation im April 3,4% betrug, nach 3,1% im März. China meldete für April kräftige Anstiege gegenüber dem Vorjahr – um 18,4% bei den Einzelhandelsumsätzen und um 5,6% bei der Industrieproduktion. Beide Werte bleiben jedoch hinter den Marktprognosen zurück, sodass Zweifel am Aufschwung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufkamen.

Zahl im Fokus: 66%

Laut einer neuen Studie der Weltorganisation für Meteorologie besteht eine Wahrscheinlichkeit von 66% dafür, dass die 1,5-Grad-Grenze für die Erderwärmung in mindestens einem der Jahre zwischen heute und 2027 überschritten wird. Überdies bestehe eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Jahrestemperaturen in den kommenden fünf Jahren Rekordwerte erreichen werden. Neben dem steigenden Ausstoß von Treibhausgasen sei hierfür auch das natürliche Wetterphänomen „El Niño“ verantwortlich. Das Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber vorindustriellen Niveaus hat sich zur entscheidenden Orientierungsmarke auf der globalen Agenda entwickelt. Würde es verfehlt, wären noch verheerendere Auswirkungen des Klimawandels einschließlich noch extremerer Wetterereignisse die Folge.

Wissenswert:

Schuldengrenze: Die Obergrenze der zulässigen Verschuldung des US-Bundeshaushalts. Das 1917 erstmals festgelegte Limit ist im Zuge der Bemühungen des Landes, seine Rechnungen zu begleichen und zugleich einen Zahlungsausfall und den damit einhergehenden Schaden abzuwenden, beständig angehoben worden. In diesem Jahr dürfte dieser „Tag X“, an dem der Regierung ihre Barmittel und Kreditaufnahmekapazität ausgehen, aufgrund unerwartet niedriger Steuereinnahmen relativ früh eintreten. Eine Anhebung dieser Grenze – von derzeit 31,4 Bio. US-Dollar – bedarf der Zustimmung des Kongresses, was in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu heftigen politischen Debatten führte. Erklärungen von Präsident Joe Biden und der republikanischen Opposition weckten letzte Woche allerdings Hoffnungen auf einen möglichen Kompromiss.

Das bringt die Woche

Vorab-Daten zum Verbrauchervertrauen im Euroraum werden am Montag bekanntgegeben – im April war der höchste Wert seit Februar 2022 gemessen worden. Die Vorab-Zahlen aus Einkaufsmanagerumfragen für Japan, Australien, den Euroraum, die USA und Großbritannien kommen am Dienstag heraus. Großbritannien legt am Mittwoch seine jüngsten Inflationszahlen vor. Ebenfalls am Mittwoch wird das Protokoll der diesmonatigen Sitzung des US-Offenmarktausschusses veröffentlicht. Am Donnerstag wird eine zweite Schätzung des US-BIP-Wachstums im 1. Quartal publik; einer vorherigen Schätzung zufolge hat die größte Volkswirtschaft der Welt um 1,1% im Jahresvergleich zugelegt (nach 2,6% im Vorquartal). Am Freitag schließlich erscheinen die Daten zu den Einkommen und dem Konsum der US-Privathaushalte im April.

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