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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

IWF erwartet sanfte Landung für Europa; China erneut in der Deflation

  • 13 November 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Nach einem kürzlich vom Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgelegten Bericht zeichnet sich für die europäische Wirtschaft eine „sanfte Landung“ ab, aber noch immer besteht die Gefahr, dass sich die Inflation festsetzt und weitere Zinsanhebungen erfordert. Den IWF-Volkswirten zufolge dürfte sich das europäische BIP-Wachstum von 2,7% im Jahr 2022 auf 1,3% im laufenden Jahr verlangsamen und 2024 wieder auf 1,5% zulegen. Im April hatten sie noch mit 0,8% im laufenden und 1,7% im kommenden Jahr gerechnet. Volkswirtschaften mit starkem Dienstleistungssektor dürften sich aufgrund einer schwachen Auslandsnachfrage und hoher Energiepreise schneller erholen als Länder, in denen das verarbeitende Gewerbe dominiert. Ferner wies der IWF darauf hin, dass die meisten Länder ihre Inflationsziele nicht vor 2025 erreichen dürften.

Nachrichten aus aller Welt

Die chinesische Wirtschaft ist im Oktober aufgrund einer schleppenden Binnennachfrage und eingebrochener Schweinepreise in eine Deflation geraten. Im Jahresvergleich ist die Inflation auf -0,2% und damit unter die Markterwartungen gesunken, nachdem das Preisniveau im September stabil geblieben war. Die unter Ausklammerung von Energie und Lebensmitteln erhobene Kerninflationsrate sank im Oktober auf 0,6%, nach 0,8% im Vormonat. Die chinesischen Exporte, die bereits im September um 6,2% gefallen waren, gingen im Oktober um 6,4% und verfehlten damit die vom Markt erwarteten -3,3% deutlich. Der IWF hat seine BIP-Wachstumsprognose für die Volksrepublik auf 5,4% im Jahr 2023 aufwärts korrigiert, geht jedoch für 2024 aufgrund des weiterhin schwächelnden Immobiliensektors und der gedämpften Auslandsnachfrage von einem verhalteneren Wachstum von 4,6% aus.

Zahl im Fokus: 4,35%

Die australische Notenbank (RBA) hat erstmals seit Juni ihre Leitzinsen angehoben – um 25 Basispunkte auf einen 12-Jahres-Höchststand von 4,35%. Nach deutlichen Anstiegen von Inflation und privatem Konsum war diese Anhebung weithin erwartet worden. Zudem hob die RBA ihre Inflationserwartungen an, auf 3,5% bis Ende 2024. Bis Ende 2025 sieht sie die Inflation an der Obergrenze ihres Zielbands von 2% bis 3%, geht also von einem langsameren Abflauen der Teuerung aus, als bisher erwartet. Über weitere Straffungen werde datenabhängig entschieden, so die RBA-Gouverneurin Michele Bullock.

Wissenswert

Festkörperbatterien: Eine leichtere, leistungsstärkere Bauart der Lithium-Ionen-Batterie, bei der anstelle flüssiger Bestandteile Komponenten aus Feststoffen verwendet werden. Entwickelt werden diese Batterien von Autoherstellern, die davon ausgehen, dass Elektrofahrzeuge mit ihnen Reichweiten von bis zu 1.200 km erreichen können und sich die Ladedauer auf lediglich zehn Minuten verkürzt. Unterdessen hat der Treibhausgasausstoss dazu beigetragen, dass im Oktober Temperaturrekorde gebrochen wurden. Nach in der letzten Woche veröffentlichten Daten dürfte 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Parallel hierzu geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor, dass die Förderung fossiler Energieträger im Jahr 2030 ein mehr als doppelt so hohes Niveau erreichen dürfte, als mit dem Ziel einer auf 1,5 ˚C begrenzten Erderwärmung vereinbar ist.

Das bringt die Woche

Am Dienstag gibt der Euroraum eine zweite Schätzung seines BIP-Wachstums im 3. Quartal sowie Arbeitsmarktzahlen für denselben Zeitraum bekannt. Ebenfalls am Dienstag erscheint die britische Arbeitslosenquote für September, und die USA veröffentlichen ihre Inflationsdaten für Oktober. Am Mittwoch stellt Japan eine vorläufige Schätzung seines BIP-Wachstums im 3. Quartal vor, und es gibt britische Oktober-Inflationszahlen. Für Donnerstag werden aktuelle Zahlen zum japanischen Aussenhandel erwartet. Am Freitag schliesslich legt der Euroraum die endgültige Schätzung seiner Inflationsrate im Oktober vor.

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