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Fed und Bank of England erhöhen Zinsen auf höchste Stände seit 2008, Japan interveniert am Devisenmarkt

  • 26 September 2022 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Zur Eindämmung der Inflation haben die US-Notenbank Fed und die Bank of England ihre Zinsen auf die höchsten Niveaus seit der Finanzkrise 2008 angehoben. Nach der dritten Erhöhung um 75 Basispunkte in Folge liegt der US-Leitzins nun zwischen 3% und 3,25%, was die Märkte ins Minus drehen liess. Nach den Fed-Dot-Plots dürften weitere Zinsanhebungen folgen. Die Zinserwartungen der Fed-Mitglieder bis Ende 2022 und für das kommende Jahr liegen im Median bei 4,4% (gegenüber 3,4% im Juni) und 4,6%. Ihre BIP-Prognose für 2022 senkten die Fed-Geldpolitiker von 1,7% im Juni um 0,2%. Die Bank of England erhöhte ihren Leitzins das siebte Mal in Folge um 50 Basispunkte auf 2,25% und erwartet für das 3. Quartal eine Schrumpfung der britischen Wirtschaft um 0,1%. Dann würde sich Grossbritannien in einer technischen Rezession befinden.

Nachrichten aus aller Welt

Mit dem Ankauf von Yen, um dem rapiden Währungsverfall zu stoppen, hat Japan erstmals seit 1998 am Devisenmarkt interveniert. Zu Monatsbeginn war der Yen auf ein 24-Jahres-Tief zum US-Dollar gefallen. Vize-Finanzminister für internationale Angelegenheiten Masato Kanda bezeichnete den Schritt als „entschlossenes Vorgehen“. Der Yen wertete um rund 2% gegenüber dem Dollar auf, nachdem die Märkte von der Ankündigung Notiz nahmen. Der Entscheidung ging der Beschluss der Bank of Japan voraus, entgegen dem allgemeinen Trend der Zentralbanken ihr äusserst niedriges Zinsniveau von -0,1% beizubehalten. Sie bekräftigte zudem ihre Ankündigung, die Zinsen auf „gegenwärtigen oder tieferen Niveaus“ zu belassen.

Zahl im Fokus: 93 US-Dollar

Auf die gegensätzlichen Nachrichten reagierten die Ölpreise im Wochenverlauf mit starken Schwankungen. Der Preis für Brent-Öl zog am Mittwoch auf 93 US-Dollar an, nachdem Russland eine Teilmobilmachung ankündigte, bei der weitere 300.000 Soldaten in den Ukraine-Einsatz geschickt werden könnten. Angefacht wurde die Preisdynamik auch von der Erwartung einer steigenden Rohölnachfrage Chinas, was die Frachtraten für Rohöllieferungen aus den USA und dem Nahen Osten nach China auf ein Zweijahreshoch steigen liess. Die Zinserhöhung der Fed trug jedoch dazu bei, den Preisanstieg abzumildern. Aufgrund von Bedenken wegen der US-Benzinnachfrage bewegte sich der Ölpreis wieder in die Nähe von 89 US-Dollar. Am Freitagmorgen wurde Brent zu einem Preis von etwa 90 US-Dollar gehandelt, sodass es insgesamt in der Woche keine nennenswerte Veränderung gab.

Wissenswert:

Digitaler Euro: Eine mögliche elektronische Form des Euro, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) und einer Reihe einzelstaatlicher Zentralbanken angedacht wird, um zur Digitalisierung der europäischen Wirtschaft beizutragen. Der digitale Euro würde als risikofreies und stabiles Zahlungsmittel mit dem Ziel konzipiert, die Zugänglichkeit zu erhöhen. Noch befindet sich diese Initiative im Frühstadium. So werden derzeit die möglichen Auswirkungen auf gesetzliche Vorgaben und den Finanzsektor geprüft. Die EZB hat fünf Unternehmen für ein Pilotprojekt mitzuwirken, bei dem die gegebenenfalls verwendeten Benutzerschnittstellen festgelegt werden sollen. Anfang 2023 wird das Projektergebnis veröffentlicht.

Das bringt die Woche

Deutschland gibt am Montag seinen ifo-Geschäftsklimaindex für September bekannt. Eine Reihe von Daten zu US-Eigenheimverkäufen und -preisen werden am Dienstag vorgestellt. Am Mittwoch legt die Bank of Japan das Protokoll ihrer letzten Zinssitzung vor. Endgültige Daten zum US-BIP-Wachstum im 2. Quartal gibt es am Donnerstag, an dem auch verschiedene Kennzahlen für den Euroraum wie der jüngste Verbrauchervertrauensindex und Daten zur Stimmung in der Industrie und zum Wirtschaftsklima herausgegeben werden. Am Freitag laufen aktualisierte Euroraum-Inflations- und -Arbeitsmarktdaten über die Ticker, während die Reserve Bank of India zum Zinsentscheid tagt.

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