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ETFs

Wie ETFs in volatilen Marktphasen neue Wege eröffnen

Im Überblick

Aktive ETFs (börsennotierte Fonds) bieten Investoren neue Zugänge zu den internationalen Märkten.
Sie können innovative Wege zu unterschiedlichen Strategien, Ländern oder ESG-Aspekten eröffnen.
Angesichts vielfältiger Herausforderungen an den Märkten könnten jetzt Kurzläufer- und inflationsindexierte Strategien besonders interessant für ETF-Investoren sein.

In den letzten Jahren wünschten sich ETF-Investoren mehr Möglichkeiten, mit dem Anlageinstrument ihrer Wahl ausgewogene Portfolios zu gestalten. Jetzt haben sie Zugang zu zahlreichen Segmenten des Anlageuniversums, ohne auf die Vorteile börsennotierter Fonds verzichten zu müssen.  Aktive ETFs stehen bei den spannenden Innovationen ganz vorn. Sie kombinieren ETF-Eigenschaften wie einen einfachen Marktzugang, günstige Kosten und Liquidität mit den Vorteilen eines aktiven Risikomanagements und Mehrertragschancen.

Bislang haben die meisten Investoren ETFs genutzt, um einen Aktienindex abzubilden. Das ermöglicht einen kostengünstigen Zugang zu den Finanzmärkten und ist zudem einfacher als über die häufig komplexen Vertriebsstrukturen von Publikumsfonds. Aber ein ETF ist nur eine „Hülle“, ein Wrapper, der sich mit allen Arten von Investmentstrategien befüllen lässt. Deshalb können aktive ETFs die Vorteile von ETFs und Publikumsfonds zusammenbringen: aktives Management und die natürlichen Vorzüge börsennotierter Fonds, die sie bei Investoren so beliebt machen.

2024 ist das Interesse an aktiv gemanagten ETFs deutlich gestiegen. Die Assetklasse verzeichnete 18 Milliarden US-Dollar Mittelzuflüsse. Auch wenn 90% der gesamten Zuflüsse auf passive Instrumente entfielen, sind aktive ETFs ein schnell wachsendes Segment.   An den komplexen Märkten für Festzinsanlagen können die Vorteile aktiven Managements besonders hilfreich sein. Durch die wachsende Zahl aktiver börsennotierter Fonds erschliesst sich dieser Bereich jetzt auch für ETF-Investoren.  2024 verbuchten aktive Festzins-ETFs 2,4 Milliarden US-Dollar Zuflüsse – deutlich mehr als die 745 Millionen im Jahr davor. Und mit bislang 4,5 Milliarden US-Dollar Zuflüssen dürfte 2025 ein neues Rekordjahr für aktive Festzins-ETFs werden.1

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Neue Strategien, die zum aktuellen Marktumfeld passen

Mit aktiven Ansätzen lassen sich unterschiedliche gesamtwirtschaftliche Bedingungen nutzen – unabhängig vom Marktzyklus und in allen Ländern. In unsicheren Zeiten und bei volatilen Märkten besteht eine höhere Nachfrage nach flexiblen und dynamischen Strategien, um die Herausforderungen zu meistern. Deshalb könnten aktive ETFs mit ihrer Fähigkeit, schnell auf Marktereignisse zu reagieren, eine Lösung für Investoren sein.

So verzeichneten aktive UCITS-ETFs während der extrem volatilen Marktphase zwischen dem 2. und dem 9. April, direkt nach den „Liberation Day“-Ankündigungen von Präsident Donald Trump, Nettomittelzuflüsse in Höhe von 20 Millionen US-Dollar. Damit flossen seit Jahresanfang 7 Milliarden US-Dollar in diese Instrumente, während ihre passiven Pendants Nettomittelabflüsse verbuchten.2

Zudem ist wegen der fallenden Zinsen und der unsicheren Weltpolitik dieses Jahr das Interesse an Kurzläufer- und inflationsindexierten ETF-Lösungen gestiegen. Aber für diese beiden Strategien bieten (vor allem passive) UCITS-ETFs eine erheblich kleinere Auswahl als Publikumsfonds.

Von den über 140 Kurzläufer-UCITS-ETFs sind nur einige wenige aktiv gemanagt. Das gilt insbesondere für kurz laufende Unternehmensanleihen. Die Zahl der globalen aktiven Kurzläufer-ETFs ist noch niedriger. In einer Zeit, in der die Zentralbanken weltweit ihre Zinsen stabil halten oder senken, bieten Kurzläufer höhere Renditen als der Geldmarkt. Angesichts der erwarteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, der Federal Reserve und der Bank of England dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Dies wird deutlich, wenn man kurz laufende US-Investmentgrade-Credits (ein bis drei Jahre Laufzeit) mit US-Geldmarktanlagen und ein- bis dreijährige Euro-Investmentgrade-Credits mit kurz laufenden Euro-Geldmarktanlagen vergleicht. Die attraktiven Renditen und Anleiheneigenschaften dürften das Zinsrisiko von Kurzläufer-Credits mindern, sodass sie eine gute Alternative zum Geldmarkt sein können. 

Quellen: AXA IM, Bloomberg, Stand 31. Juli 2025. Die Grafik zeigt den Index für kurz laufende Investmentgrade-Unternehmensanleihen und die Geldmarktrenditen. * US-Geldmarktrenditen gemessen am ICE BofA US Dollar 3-Month Deposit Bid Rate Average Index (L5US). €STR: Euro Short-Term Rate. Kurz laufende US-Unternehmensanleihen gemessen am ICE BofA 1–3 Year US Corporate Index (C1A0). Kurz laufende Euro-Unternehmensanleihen gemessen am ICE BofA 1–3 Year Euro Corporate Index (ER01).  Nur zur Illustration.

Angesichts des aktuellen Marktumfelds weltweit bieten globale Kurzläufer-ETFs aus unserer Sicht die Chance, eine Festzinsstrategie zu verfolgen, die bislang nur über Publikumsfonds möglich war.

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Mit der steigenden Inflation wächst der Markt für inflationsindexierte ETFs

Da der Inflationsdruck aufgrund von Faktoren wie den weltpolitischen Spannungen allmählich steigt, wird es für ETF-Investoren immer wichtiger, ein Portfolio zu haben, das die Folgen der Inflation mildern kann. Aus unserer Sicht wird es in den USA zu einer Stagflation kommen – hartnäckige Inflation bei nachlassendem Wachstum. Deshalb könnten inflationsindexierte Anleihen (Linker) besonders interessant werden.

In diesem Umfeld könnten Investoren mit einer Absicherung gegen eine nach wie vor hohe Inflation immer noch ordentliche laufende Erträge erzielen.  Ausserdem steigen die Realrenditen in der Regel mit den Wachstumsaussichten und können als Puffer dienen – mit möglicherweise positiven Erträgen auch der Realzinskomponente.

Bis vor Kurzem gab es nur passive Linker-ETFs. Tatsächlich sind inflationsgebundene UCITS-ETFs noch immer sehr homogen: rein passive Lösungen, die Standardindizes abbilden und keine der ESG-Anforderungen der SFDR erfüllen.

Jetzt werden aber auch aktive globale Linker-ETFs emittiert, sodass Investoren bald mehr Auswahl haben dürften – vor allem, da man mit ETFs weltweit investieren kann. Instrumente, die sich auf Anleihen mit kürzerer Duration konzentrieren und zugleich nach Ländern diversifiziert sind, sind Beispiele für diese Innovationen am ETF-Markt. Die meisten inflationsindexierten börsennotierten Fonds am UCITS-Markt investieren in Anleihen aus allen Laufzeitbereichen, wobei US- und Europa-ETFs dominieren.  Globale ETFs haben nur 13% Anteil am gesamten Angebot.

Abgesehen von diesen Überlegungen dürften Strategien, die sich auf Papiere mit ein- bis zehnjähriger Laufzeit konzentrieren, weniger sensibel auf Veränderungen der Langfristzinsen reagieren. Zugleich streben sie einen wirksamen Schutz gegen Inflation an, was sie in Zeiten einer starken Teuerung robuster machen dürfte.

Angesichts der Unsicherheit und hohen Volatilität wollen Investoren mehr Innovationen und eine grössere Auswahl. Aktive ETFs, über die man jetzt noch mehr Strategien verfolgen kann und die zugleich weniger kosten und transparent sind, dürften diese Nachfrage decken können.   

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