
US-High-Yield: Was wir aus den Turbulenzen im April lernen können
- 28 Mai 2025 (3 Minuten Lesezeit)
Im Überblick
Als Donald Trump ins Weisse Haus zurückkehrte, waren die Anleger gespannt, wie die Märkte auf eine erneute Eskalation weltweiter Handelskriege reagieren würden.
Obwohl überall Unsicherheit herrschte, blieben wir überzeugt, dass sich der US-High-Yield-Markt in einer starken Ausgangsposition befand und etwaige Rückschläge gut verkraften würde.
Im April, nach Trumps „Zoll-Wut“ erwies sich unsere Einschätzung als richtig. Die Assetklasse blieb erheblich stabiler als die Aktienmärkte, die es schlimmer traf.
Insgesamt liegt die Volatilität des US-High-Yield-Markets seit Anfang des Jahres bei 4,8% p.a. (auf Basis von Tagesdaten). Dem stehen deutlich höhere 28,9% bei Blue-Chips (S&P 500) und 30,3% beim Russell 2000 gegenüber.1 Auch liegen die reinen Investmenterträge von High Yield im Plus, während die beiden US-Aktienindizes gefallen sind.2
Aus unserer Sicht hat die Stärke von US High Yield sowohl fundamentale als auch technische Gründe.
- UXVlbGxlOiBBWEEgSU0sIEJsb29tYmVyZywgU3RhbmQgMzAuIEFwcmlsIDIwMjUuIFVTLUhpZ2gtWWllbGQtTWFya3Q6IElDRSBCb2ZBIFVTIEhpZ2ggWWllbGQgSW5kZXguIERpZSBXZXJ0ZW50d2lja2x1bmcgZGVyIFZlcmdhbmdlbmhlaXQgaXN0IGtlaW4gSGlud2VpcyBhdWYgZGllIGvDvG5mdGlnZSBXZXJ0ZW50d2lja2x1bmcuIEVzIGdpYnQga2VpbmUgR2FyYW50aWUsIGRhc3Mgc2ljaCBkaWUgTWFya3RkeW5hbWlrIGRlciBsZXR6dGVuIEphaHJlIHdpZWRlcmhvbHQuIE1hbiBrYW5uIG5pY2h0IGRpcmVrdCBpbiBlaW5lbiBuaWNodCBnZW1hbmFndGVuIEluZGV4IGludmVzdGllcmVuLg==
- UXVlbGxlbjogRmFjdHNldCwgTUwgR2xvYmFsIEhpZ2ggWWllbGQgSW5kZXguIFN0YW5kIGRlciBEYXRlbiAxLiBNYWkgMjAyNSwgR29vZ2xlIEZpbmFuY2U=
Wie haben sich die Sektoren im April entwickelt?
Nach Trumps „Tag der Befreiung“ gab es bei den Erträgen deutliche Unterschiede zwischen Unternehmen, die direkt von Zollerhöhungen betroffen waren und jenen, denen die Zölle nichts anhaben. Zwar ist es nicht immer sinnvoll, bei solchen Ereignissen die Sektoren einzeln zu betrachten, aber es hilft bei der Orientierung.
Grundsätzlich war die Entwicklung wie zuvor erwartet: Die Anleihenspreads von Konsumgüter- und Einzelhandelsanleihen wurden weiter und waren volatiler als die anderer Branchen. Papiere aus dem Energiesektor waren zwar nicht direkt von Zöllen betroffen, litten aber unter schlechten Nachrichten über die Ankündigung der OPEC, ihre Fördermengen zu erhöhen. In zyklischen Sektoren boten sich in der schwache Phase Bewertungschancen. Unterdessen entwickelten sich Anleihen aus dem eher binnenorientierten Dienstleistungssektor – wenig überraschend – besser.
Offenbar bleibt es also sowohl für Investoren als auch für Unternehmen schwierig, vor allem in bestimmten Sektoren. Gesprächen mit Geschäftsleitungen können wir entnehmen, dass die Aussichten sehr unterschiedlich eingeschätzt werden. Im 1. Quartal haben die Gewinne vieler Unternehmen erneut die Erwartungen übertroffen. Andere, die stärker vom Welthandel abhängig sind und einen grossen Teil ihrer Produkte in Überseeländern fertigen lassen, gegen die höhere Zölle erhoben werden, sind von grösserer Unsicherheit betroffen und haben ihre Prognosen ausgesetzt.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Noch immer veröffentlichen einige Unternehmen, die von den Verbraucherausgaben für nicht unbedingt notwendige Dinge wie Kreuzfahrten oder Glücksspiel abhängig sind, noch immer gute Zahlen und Prognosen. Andere haben ihre Erwartungen gesenkt: Fertigungsunternehmen, Baustoffhersteller und Baufirmen. Einige von ihnen waren schon vor den Zollankündigungen in Schwierigkeiten. Bei aller Uneinheitlichkeit versuchen wir aber weiter, harte Fakten und weiche Faktoren zusammenzubringen.
Was sagt uns das technische Umfeld?
Das technische Umfeld war aussergewöhnlich stark. Betrachten wir beispielsweise die Jahre 2022 bis 2024, als der Nachfrageüberhang am High-Yield-Markt über 460 Milliarden US-Dollar betrug, was angesichts eines Marktvolumens von anfangs 1,9 Billionen Dollar enorm ist.3
Ein wichtiger Grund dafür war das Verhältnis zwischen Rising Stars und Fallen Angels. Es wurden erheblich mehr Anleihen auf Investmentgrade herauf- als auf High Yield herabgestuft. Wir gehen davon aus, dass sich das Verhältnis in diesem Jahr angleichen wird, wobei dies am Ende von einigen Emittenten mit sehr hohen Anleihenvolumina abhängt. Ein weiterer Grund für die hohe Nachfrage ist, dass die hohen Coupons automatisch reinvestiert werden, und viele Investoren ihre hohen Barmittelbestände abbauen.
Selbst während der volatilen Phase im April gab es nicht viele Zwangsverkäufe. Der Handel verlief normal. Eine Zeit lang wurden weniger neue Anleihen begeben, aber dennoch kam eine grosse Emission in einem wirtschaftlich sensiblen Sektor an den Markt, die sich einer grossen Nachfrage erfreute.
Es wird zwar weniger emittiert, aber das liegt an den Emittenten, nicht an fehlender Nachfrage. Gelegenheitsemittenten halten sich zurzeit zurück, aber wer Kapital braucht, begibt weiter Anleihen, die vom Markt recht gut aufgenommen werden, wenn der Preis vernünftig ist.
- UXVlbGxlOiBBWEEgSU0sIEJsb29tYmVyZywgU3RhbmQgMzEuIERlemVtYmVyIDIwMjQu
Welchen Einfluss haben die jüngsten Ereignisse auf die zu erwartenden Ausfallquoten?
Trotz der Zölle im April halten wir aufgrund unserer Einzelwertanalysen an unseren Erwartungen fest. Wir gehen weiter von einer niedrigen Ausfallquote zwischen 1% und 3% aus, wobei die Ausfälle unternehmensspezifische Gründe haben.
Weniger einfach ist zu prognostizieren, wie sich die Wahrnehmung der Marktteilnehmer ändern wird. Je mehr Beobachter einen Abschwung und mögliche Rezessionen prognostizieren, desto deutlicher werden diese gesamtwirtschaftlich begründeten Bedenken Rufe nach höheren Risikoprämien für High Yield auslösen.
Schon jetzt haben einige Sell-Side-Banken ihre Prognosen der Ausfallquoten in diesem und nächsten Jahr angehoben. Wir erwarten aber nach wie vor, dass sie nicht höher sein werden als im langfristigen Durchschnitt. Unsere Prognosen der Ausfallquoten beruhen weiter vor allem auf Einzelwertanalysen, nicht auf gesamtwirtschaftlichen Einschätzungen.
Welche US-High-Yield-Strategie ist jetzt angesagt?
In den letzten zwei Jahren haben US-High-Yield mit niedrigeren Ratings besser abgeschnitten als jene mit höheren Ratings. Seit Jahresanfang ist es umgekehrt. Bislang haben sich BB-Anleihen am besten entwickelt. Angesichts der vermutlich anhaltenden Unsicherheit interessieren sich möglicherweise viele Investoren für High Yield am oberen Ende der Ratingspanne.
Da sich der B/BB-Index seit Anfang 2025 bis jetzt besser entwickelt hat als der US-High-Yield-Gesamtmarkt4 , könnte dieses Segment für Investoren eine bessere Kreditqualität bieten.
Die Renditen sind nach wie vor attraktiv, aber im aktuellen Umfeld wollen sich viele Investoren auch gegen Verluste schützen. Für alle, die Sicherheit und zugleich hohe Renditen wünschen, könnten Kurzläufer (von Natur aus) eine Option sein.
Auf der anderen Seite des High-Yield-Risikospektrums boten uns die niedrigeren Kurse im April die Gelegenheit, unsere dynamischeren, überzeugungsgeleiteten Strategien allmählich weniger defensiv auszurichten und den Anteil von Papieren zu erhöhen, die höhere Gesamterträge in Aussicht stellen. Für Investoren, die das Wachstum mit Skepsis betrachten und volatilere Aktienmärkte erwarten, könnte diese Strategie eine interessante Alternative zu Aktien oder eine Ergänzung ihrer bereits bestehenden High-Yield-Positionen sein.
Alles in allem ist das Umfeld zwar schwieriger geworden, aber wir sind nach wie vor überzeugt, dass die aufgrund der hohen Gesamtrenditen attraktiven laufenden Erträge von High Yield einen fairen Ausgleich für die Unsicherheit bieten – auch wenn der Weg steinig bleibt.
- UXVlbGxlbjogQVhBIElNLCBJQ0UgQm9mQSwgQmxvb21iZXJnIEluZGljZXMsIFN0YW5kIDMwLiBBcHJpbCAyMDI1LiBVUyBIaWdoIFlpZWxkIEluZGV4OiAwLDklIGltIGxhdWZlbmRlbiBKYWhyOyBCQi1BbmxlaWhlbjogMSw2JS4gRGllIFdlcnRlbnR3aWNrbHVuZyBkZXIgVmVyZ2FuZ2VuaGVpdCBpc3Qga2VpbiBIaW53ZWlzIGF1ZiBkaWUga8O8bmZ0aWdlIFdlcnRlbnR3aWNrbHVuZy4=
Rechtliche Hinweise
Die Informationen dieser Internetseite richten sich an Anleger mit Sitz in der Schweiz.
Für die unberechtigte Nutzung der Internetseite übernimmt AXA Investment Managers Schweiz AG (AXA IM) keine Haftung.
Diese Webseite dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken. Die publizierten Informationen und Meinungsäusserungen werden ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bereitgestellt. Die in diesem Dokument von AXA IM zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung und können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
AXA Investment Managers Schweiz AG übernimmt keine Gewährleistung (weder ausdrücklich noch stillschweigend) für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der publizierten Informationen und Meinungsäusserungen. AXA Investment Managers Schweiz AG ist insbesondere nicht verpflichtet, nicht mehr aktuelle Informationen zu entfernen bzw. diese ausdrücklich als solche zu kennzeichnen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernimmt AXA IM für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.
Die Angaben auf der Internetseite der AXA Investment Managers Schweiz AG stellen weder Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere Beratungsfragen dar, noch dürfen allein aufgrund dieser Angaben Anlage- oder sonstige Entscheidungen gefällt werden. Vor jeder Investitionsentscheidung sollte eine ausführliche und an der Kundensituation ausgerichtete Beratung erfolgen.
Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr und ist kein Indikator für zukünftige Anlageergebnisse und/oder die zukünftige Wertentwicklung oder Rendite einer Anlage. Wert und Rendite einer Anlage können steigen oder fallen und werden nicht garantiert.
AXA Investment Managers Schweiz AG