Investment Institute
Die Sicht des Chefvolkswirts

Grüße aus Davos

  • 22 Januar 2024 (7 Minuten Lesezeit)

Im Überblick:

  • Eine kontrolliertere Rivalität zwischen den USA und China sorgt zwar für Erleichterung, reicht aber nicht für echten Optimismus.
  • Die US-Wahlen sind in aller Munde
  • Lagarde warnt die Märkte

Angesichts der angespannten weltpolitischen Lage gab es für die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums viele Gründe zur Besorgnis. Aber weil man das Gefühl hatte, dass China und die USA ihre Rivalität jetzt besser im Griff haben, war die Stimmung besser als gedacht. Trotzdem war das Thema Deglobalisierung allgegenwärtig. Viele Gespräche drehten sich darum, ob der Schwerpunkt eher auf den finanziellen Beziehungen als auf dem Warenhandel liegen sollte. Dennoch ist es denkbar, dass die ausländischen Direktinvestitionen nicht fallen, sondern steigen – wenn sich im Rahmen einer Neuordnung der Weltwirtschaft „Clubs“ zusammenfinden, die sich politisch einig sind.

Die US-Präsidentschaftswahlen waren der „Elefant im Raum“. Abgesehen von der zusätzlichen politischen Unsicherheit, die eine zweite Trump-Administration mit sich bringen könnte, war der Gedanke allgegenwärtig, dass ein Wahlsieg Trumps die schon jetzt fragile Wirtschafts- und Finanzordnung der Nachkriegszeit weiter zerrütten könnte.  Aus strategischer Sicht wäre in diesem Fall die EU vermutlich in einer prekären Lage – zum einen wegen des Nato-Themas und zum anderen, weil ihre Umweltagenda mit ihrer Vorstellung des Welthandels verknüpft ist, was zu einer Konfrontation mit den USA führen könnte, wenn diese aus dem Pariser Klimaabkommen ausstiege.

Bei den meisten Veranstaltungen ging es um künstliche Intelligenz und ihr Potenzial, die Produktivität weltweit zu steigern. Vermutlich ist es der derzeit schwierigen Lage geschuldet, dass selbst bei einer so vielversprechenden Technologie die Aufmerksamkeit eher auf ihre möglichen negativen Auswirkungen gelenkt wurde – auf die Stabilität der Beschäftigung und die Funktion unserer demokratischen Prozesse. Wir betrachten dies als ein weiteres Zeichen für die politische und gesellschaftliche Anfälligkeit vieler Länder, vor allem im Westen.

Christine Lagarde nutzte die Gelegenheit, in Davos die Märkte davor zu warnen, auf eine sehr schnelle Lockerung der Geldpolitik in der EU zu setzen. Wir gehen davon aus, dass sie diese Warnung auf der Pressekonferenz nächste Woche wiederholten wird. Ausserdem haben wir uns die äusserst interessanten Äusserungen von BdF-Gouverneur Villeroy de Galhau über die durchschnittliche Höhe des Leitzinses im Verlauf des Konjunkturzyklus genauer angesehen. 

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