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Nachlassender US-Inflationsdruck treibt Aktienkurse in die Höhe, COP27: Rufe nach Anti-Greenwashing-Regeln


Alles Wichtige auf einen Blick

In den USA war die Teuerung im Oktober schwächer als erwartet, was an den Märkten positiv aufgenommen wurde. Der Verbraucherpreisindex verzeichnete mit +7,7% zum Vorjahr den geringsten Anstieg seit Januar. Die Kerninflation, bei der die sehr volatilen Kraftstoff- und Energiepreise unberücksichtigt bleiben, ging von 6,6% auf 6,3% zurück. Angesichts dieser Zahlen wächst Zuversicht, dass der Höhepunkt überschritten sein könnte, sodass die US-Notenbank die Option hätte, Tempo und Umfang ihrer Zinserhöhungen deutlich abzusenken. Günstig für die Aktienmärkte war auch die Lockerung der Corona-Massnahmen in China: In der Woche bis zum Börsenschluss am Donnerstag legte der Index MSCI World um 6,9% zu.1 Unterdessen stand das Ergebnis der US-Zwischenwahlen letzte Woche noch nicht eindeutig fest, wobei die von den Republikanern erhoffte Welle der Unterstützung für ihre Partei jedoch ausblieb. Wer die Mehrheit im Senat stellen wird, könnte sich erst in einer Stichwahl in Georgia im Dezember entscheiden.

Nachrichten aus aller Welt

Auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen (COP27) wurde vergangene Woche eine entschlossenere Aufdeckung von Greenwashing (Grünfärberei) versprochen. Die von UN-Generalsekretär António Guterres eingesetzte „hochrangige Expertengruppe“ forderte eine genauere Überprüfung der Klimaneutralitätsversprechen sowie eine deutliche Rückführung der Treibhausgasemissionen vor 2030 und nicht erst bis 2050. Aus einem weiteren Bericht ging hervor, dass bis 2030 jährlich rund 2 Billionen US-Dollar benötigt werden, um Emerging Markets (ohne China) beim Umstieg auf Netto-Null und der Bewältigung der verheerenden Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Dabei fällt sowohl in- als auch ausländischen Finanzinvestitionen eine entscheidende Rolle zu. COP27 endet am Freitag.

Zahl im Fokus: 2,1%

In China ist die Jahresinflation mit 2,1% im Oktober gegenüber 2,8% im Vormonat auf ihren niedrigsten Stand seit Mai und stärker gesunken, als vom Markt erwartet. Neben dem globalen Kostendruck hatte das Land mit einer schleppenden Binnen- und Auslandsnachfrage und strengen Corona-Auflagen zu kämpfen. Parallel hierzu wurde auch ein Rückgang des chinesischen Erzeugerpreisindex im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% gemessen. Diese Kennzahl zeichnet die Entwicklung der Preise ab Werk nach und liegt erstmals seit Dezember 2020 im Minus. Durchwachsen fielen auch die Handelsdaten aus. Sowohl Importe als auch Exporte waren im Oktober rückläufig.

Wissenswert

Marginale Konsumquote: Der Anteil des zusätzlichen Einkommens – etwa aufgrund eines Lohnanstiegs oder von Steuersenkungen –, der ausgegeben anstatt gespart wird. Diese Quote gibt den Ausschlag dafür, inwieweit staatliche Anreize tatsächlich die Konjunktur ankurbeln. Ihre Berechnung ist jedoch komplex, da Haushalte oft unterschiedlich auf verschiedene Arten von Einkommen reagieren. Letzte Woche wurde bekannt, dass die Einzelhandelsumsätze im Euroraum im September erstmals seit vier Monaten zugelegt haben (um 0,4% gegenüber August). Treibender Faktor war ein stärkerer Versand- und Online-Handel.

Das bringt die Woche

Am Montag stellt Indien seine Oktober-Inflationszahlen vor, und am Dienstag wird die zweite Schätzung des BIP-Wachstums im Euroraum im 3. Quartal (Q3) veröffentlicht. Ebenfalls am Dienstag gibt Japan eine vorläufige Schätzung seines Wirtschaftswachstums im 3. Quartal heraus. Aktuelle kanadische und britische Inflationszahlen werden für Mittwoch erwartet, und am Donnerstag präsentiert der britische Finanzminister Jeremy Hunt seine haushaltspolitischen Eckpunkte im so genannten Herbstbericht. Aktuelle Inflationsdaten für Japan werden am Freitag publik.

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