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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Kräftigere Zinserhöhungen laut Fed-Chef möglich, neues Wachstumsziel in China ausgerufen

  • 13 März 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, hat signalisiert, dass die Zinsen auf der geldpolitischen Sitzung am 21. und 22. März wieder stärker angehoben werden könnten. Vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Kongresses erklärte er: „Wenn die Daten insgesamt darauf hindeuten, dass eine raschere Straffung angemessen ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu steigern.“ Am nächsten Tag ergänzte Powell jedoch, dass für die Märzsitzung noch kein Beschluss gefasst sei. Der Fed-Entscheid dürfte stark von der Datenlage abhängen und die durchwachsenen Arbeitsmarktzahlen dieser Woche sowie die demnächst erscheinenden Inflationsdaten und Einzelhandelsumsätze berücksichtigen. Unterdessen hat die Bank of Canada als erste Zentralbank eines grösseren Industrielandes eine Pause in ihrem derzeitigen Straffungszyklus eingelegt und ihren Leitzins unverändert bei 4,5% belassen.

Nachrichten aus aller Welt

Die chinesischen Volksvertreter haben für 2023 ein Wachstumsziel von „rund 5%“ ausgerufen. Nach der Aufhebung der strengen Pandemieauflagen nimmt die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wieder Fahrt auf. Das kürzlich auf dem jährlichen Nationalen Volkskongress verkündete Ziel ist moderater ausgefallen, als von manchen Analysten erwartet. Im vergangenen Jahr wuchs die chinesische Wirtschaft um 3%, womit das Ziel von „rund 5,5%“ weit verfehlt wurde. Dem scheidenden Ministerpräsidenten Li Keqiang zufolge verzeichne die Volksrepublik wirtschaftlich „eine bereits kontinuierliche Erholung“ und lasse ein „immenses Potenzial und eine gewaltige Dynamik für weiteres Wachstum“ erkennen. Zugleich ist die chinesische Verbraucherpreisinflation auf ihre niedrigste Jahresrate seit einem Jahr zurückgegangen – von 2,1% im Januar auf 1% im Februar – und liegt damit unter den Markterwartungen.

Zahl im Fokus: 0%

Im 4. Quartal 2022 ist die Euroraumwirtschaft stagniert. Das BIP-Wachstum wurde von einer früheren Schätzung von 0,1% auf 0% abwärts revidiert. Gesunken ist insbesondere der private Konsum, was auf den Inflationsdruck zurückzuführen sein dürfte. Im 3. Quartal hatte das BIP-Wachstum um 0,4% zugelegt. Auch das Beschäftigungswachstum in der Währungsunion musste leicht von 0,4 % auf 0,3 % abwärts korrigiert werden. Die Vorsitzende der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde versprach, „alles zu tun, was notwendig ist“, um die Preisstabilität wieder herzustellen. In Japan wuchs die Wirtschaft im 4. Quartal um 0,1% p.a. und damit schwächer als vorab mit 0,6% geschätzt. Im 3. Quartal war sie allerdings noch um 1,1% geschrumpft. Hintergrund sind ein verhaltener Konsum und eine schleppende Erholung des Dienstleistungssektors.

Wissenswert:

BBNJ Treaty:

Das UN-Hochseeabkommen (Biodiversity Beyond National Jurisdiction Treaty, kurz BBNJ Treaty) ist eine kürzlich zwischen den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) geschlossene Vereinbarung, die darauf abzielt, weite Teile der Weltmeere zu schützen, die Tier- und Pflanzenwelt der Meere zu bewahren und den Biodiversitätsverlust umzukehren. Rund zwei Drittel der Weltmeere sind als „hohe See“ oder „internationale Gewässer“ ausgewiesen und fallen damit ausserhalb des Geltungsbereichs einzelstaatlicher Rechtsvorschriften, während ihre Ökosysteme zunehmenden Belastungen ausgesetzt sind. Das noch zu ratifizierende Abkommen dürfte Fischereitätigkeiten, Schifffahrtswege und gewerbliche Aktivitäten wie den Tiefseebergbau einschränken. Seine Aushandlung hat über ein Jahrzehnt in Anspruch genommen, da lange über bestimmte Punkte wie Fangrechte und Finanzierungen gerungen wurde.

Das bringt die Woche

Indische Inflationszahlen für Februar werden am Montag vorgestellt; im Januar 2023 hatten die Preise auf ein Dreimonatshoch von 6,52% p.a. zugelegt. Im Fokus der Märkte wird jedoch die Bekanntgabe des US-Verbraucherpreisindex am Dienstag stehen. In den USA war die Inflation im Januar leicht auf 6,4% zurückgegangen (von 6,5% im Dezember). Die Bank of Japan legt am Mittwoch das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung vor, und die Europäische Zentralbank tagt am Donnerstag. Endgültige Daten zur Euroraum-Inflation im Februar werden für Freitag erwartet. Der letzten Schätzung zufolge hat sich die Verbraucherpreisinflation hier auf 8,5% und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai verlangsamt.

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