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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Starkes US-BIP und -Verbrauchervertrauen, Verständigung auf Biodiversitätsziele

  • 26 Dezember 2022 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Das US-Wirtschaftswachstum hat im 3. Quartal sowohl die erste Schätzung als auch die Erwartungen übertroffen und damit den starken Aufschwung nach der Kontraktion im 2. Quartal bestätigt. US-Aktien gaben daraufhin nach, weil sich die Märkte auf weitere starke Zinserhöhungen einstellten. In den drei Monaten bis Ende September wuchs das BIP um 3,2% p.a., während anfangs mit 2,9% gerechnet worden war. Gründe sind die Belebung des privaten Konsums und ein Anstieg der Anlageinvestitionen. Nach Daten vom Wochenbeginn ist die US-Verbrauchervertrauen im Dezember auf ein 8-Monats-Hoch gestiegen, was auf eine optimistischere Einschätzung des Arbeitsmarktes und auf den Rückgang der 12-Monats-Inflationserwartungen der Verbraucher auf ihren niedrigsten Stand seit über einem Jahr zurückzuführen ist.

Nachrichten aus aller Welt

Die Weltbank hat ihre Prognose des chinesischen BIP-Wachstums im laufenden Jahr von 2,8% auf 2,7% gesenkt. Für 2023 geht sie nun von einer Erholung von nur noch 4,3% (nach zuvor erwarteten 4,5%) aus. Die Abwärtskorrektur beruht auf der Unsicherheit aufgrund des jähen Kurswechsels in der chinesischen COVID-19-Strategie und dem enormen Anstieg der Infektionszahlen in der gesamten Volksrepublik. Der Weltbank zufolge sei neben anhaltenden Wachstumsprogrammen die kontinuierliche Anpassung der Infektionsschutzmassnahmen entscheidend, um Störungen der Wirtschaft zu begrenzen. Hoffnungen auf eine Öffnung Chinas, ein unerwartet starker Rückgang der US-Rohöl-Lagerbestände sowie die einsetzenden Winterstürme in den USA trugen zu einem Anstieg des Preises von Brent-Rohöl auf über 82 US-Dollar je Barrel bei – ein Plus von über 3 US-Dollar innerhalb der Woche bis zum Freitagmorgen.

Zahl im Fokus: 30%

Zum Abschluss der Biodiversitätskonferenz COP15 Ende letzter Woche haben sich 195 Länder darauf verständigt, bis 2030 mindestens 30% der weltweiten Landflächen und Meeresgebiete zu schützen und wiederherzustellen. Zudem sollen Biodiversitätsinitiativen mit jährlich 200 Mrd. US-Dollar – sowohl aus privaten als auch aus staatlichen Töpfen – gefördert werden. Die Industriestaaten versprachen, Entwicklungsländern ab 2025 jährlich 25 Mrd. Dollar (ab 2030 30 Mrd. Dollar) zur Verfügung zu stellen. Obwohl quantifizierbare Ziele zur Messung und Verfolgung des Fortschritts vereinbart wurden, dürfte der Erfolg des Abkommens davon abhängen, wie schnell sich Ressourcen mobilisieren lassen und inwieweit Regierungen für ihre Fortschritte zur Rechenschaft gezogen werden.

Wissenswert:

Renditekurvensteuerung: Eine Alternative zur quantitativen Lockerung, um die Konjunktur zu beleben und die Inflation einzudämmen. Dabei werden eine Zielrendite für Staatsanleihen definiert und Anleihekäufe so gestaltet, dass sich die Rendite im festgelegten Band bewegt. Das prominenteste Beispiel ist Japan, dessen Zentralbank die Märkte letzte Woche mit einer Ausweitung des Renditebands für 10-jährige Papiere auf -50 bis + 50 Basispunkte überraschte und damit verdoppelte. Zugleich hob sie das Volumen ihrer monatlichen Anleihekäufe von 7,3 Bio. Yen auf 9 Bio. Yen an. Dies wurde als erster Schritt hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik gewertet, möglicherweise auch in Reaktion auf den 40-Jahres-Rekord der Kerninflation im November.

Das bringt die Woche

Am Dienstag erscheinen in den USA neue Daten zu Wohnimmobilienpreisen und in Japan die Arbeitslosenquote im November. Am Mittwoch veröffentlicht die Bank of Japan die geldpolitische Einschätzung mit einem Ausblick auf die Inflationsentwicklung und das Wirtschaftswachstum. Britische Daten zu Hypothekengenehmigungen – die auf die künftige Kreditaufnahme schliessen lassen – werden am Donnerstag vorgestellt, während Spanien am Freitag seine Dezember-Inflationsrate bekanntgibt.

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