
EZB senkt Leitzins, OECD revidiert Prognose für das Weltwirtschaftswachstum
- 09 Juni 2025 (3 Minuten Lesezeit)
Alles Wichtige auf einen Blick
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,0% gesenkt. Zuvor war die Inflation im Euroraum unter die angestrebten 2% gefallen. Nun rechnet der EZB-Rat, dem zufolge die Entscheidung unter anderem „die aktualisierte Beurteilung der Inflationsaussichten“ widerspiegelt, mit einer Gesamtinflationsrate von durchschnittlich 2,0% im Jahr 2025 und 1,6% im Jahr 2026. Beide Werte liegen 0,3 Prozentpunkte unter den Märzprognosen der EZB. Deren Präsidentin Christine Lagarde betonte jedoch, die Notenbank sei „gut aufgestellt, um die Unwägbarkeiten der kommenden Monate zu bewältigen“. Vor diesem Hintergrund geht AXA IM nun nicht mehr von vier, sondern nur noch von zwei weiteren Leitzinssenkungen im laufenden Jahr sowie von einem Leitzinssatz von 1,5% bis zum Jahresende aus. Einer Vorabschätzung zufolge ist die Jahresinflation der Währungsgemeinschaft von 2,2% im April auf 1,9% im Mai gefallen. Die unter Ausklammerung von Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kerninflation ging von 2,7% auf 2,3% zurück.
Nachrichten aus aller Welt
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beurteilt die Aussichten für die Weltwirtschaft aufgrund zusätzlicher Handelsbarrieren, restriktiverer finanzieller Rahmenbedingungen und einer erhöhten politischen Unsicherheit als „zunehmend herausfordernd“. Für das weltweite BIP-Wachstum prognostiziert sie nun einen Rückgang von 3,3% im Jahr 2024 auf jeweils 2,9% in den Jahren 2025 und 2026. Zuvor hatte ihre Schätzung auf 3,1% und 3,0% gelautet. Der befürchtete Abschwung werde in erster Linie die USA, Kanada, Mexiko und China betreffen. „Eine Phase mit stabiler Konjunktur und rückläufiger Inflation ist einer ungewisseren Entwicklung gewichen“, so die OECD. AXA IM sieht das Weltwirtschaftswachstum bei 2,6% in diesem und 2,4% im kommenden Jahr.
Zahl im Fokus: 49,6
Erstmals seit 2022 ist die chinesische Wirtschaftsleistung im Mai zurückgegangen: Die stärkere Dynamik im Dienstleistungssektor konnte den Einbruch im verarbeitenden Gewerbe nicht ausgleichen. Der von Caixin errechnete Gesamt-Einkaufsmanagerindex (PMI), der sowohl die Dienstleistungen als auch das verarbeitende Gewerbe widergibt, ist von 51,1 im April auf 49,6 Punkte im Mai und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkte gefallen. In den USA ist der von S&P Global erhobene Gesamt-PMI von 50,6 Zählern im April auf 53,0 im Mai gestiegen, da sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor mehr Auftragseingänge verzeichneten und das Wachstum insgesamt kräftiger zulegte. Die stärker mit harten Kennzahlen korrelierten ISM-Umfragen zu beiden Komponenten blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.
Wissenswert
Biogas: Nach einem aktuellen Bericht der Internationale Energieagentur (IEA) könnte die Produktion von Biogas – ein lokal gewonnener, emissionsarmer Energieträger aus organischen Abfällen – ein Viertel der weltweiten jährlichen Erdgasnachfrage decken. Das sind fast eine Billion Kubikmeter. Trotz seines Potenzials spielt Biogas derzeit eine eher untergeordnete Rolle im weltweiten Energiemix, was auch auf gesetzliche und wirtschaftliche Hürden zurückzuführen ist. In einem anderem Bericht geht die IEA davon aus, dass die weltweiten Energieinvestitionen im Jahr 2025 den Rekordwert von 3,3 Billionen US-Dollar erreichen, wobei damit zu rechnen ist, dass mit 2,2 Billionen US-Dollar doppelt so viel Kapital in emissionsarme Energietechnologien fliessen wird wie in fossile Energie.
Das bringt die Woche
Am Montag veröffentlicht China seine jüngsten Inflationsdaten, gefolgt von britischen Arbeitslosenzahlen am Dienstag. Am Mittwoch geben die USA ihre Inflationszahlen für Mai bekannt. Im April war die Jahresinflationsrate von 2,4% im Vormonat auf 2,3% gefallen, den niedrigsten Stand seit über vier Jahren. Britische BIP-Daten für Mai kommen am Donnerstag heraus, und am Freitag legen sowohl der Euroraum als auch Japan Zahlen zu ihrer Industrieproduktion vor.
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