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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Euroraum-Inflation stark rückläufig, Fed hält Zinsen stabil

  • 06 November 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Nach einer Schnellschätzung ist die Jahresinflation im Oktober im Euroraum deutlich auf 2,9% und damit auf ihren niedrigsten Stand seit über zwei Jahren zurückgegangen. Die Teuerung verlangsamte sich nicht nur gegenüber den im September gemessenen 4,3%, sondern war auch niedriger als das erwartete Niveau von 3,1%. Zurückzuführen war die Abschwächung insbesondere auf niedrigere Energiepreise und geringere Preissteigerungen bei Lebensmitteln. Die ohne Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak erhobene Kerninflation sank im Oktober von 4,5% auf 4,2%. Nach einer hiervon unabhängigen Veröffentlichung ging der Inflationsrückgang mit einer verhalteneren Konjunktur einher. So schrumpfte das BIP der Währungsgemeinschaft im 3. Quartal um 0,1% und verfehlte damit die Markterwartung eines stagnierenden Wachstums.

Nachrichten aus aller Welt

Unter Verweis auf die Fortschritte, die bei der Inflationsbekämpfung und der Abkühlung des Arbeitsmarkts erzielt wurden, hat die US-Notenbank Fed ihren Leitzins unverändert zwischen 5,25 bis 5,50% belassen. Die Aktienmärkte reagierten positiv auf diese Entscheidung. Der MSCI World NR Index legte in der Woche bis zum Börsenschluss am Donnerstag 4,09% zu.1 Fed-Chef Jerome Powell merkte an, dass sich die Finanzbedingungen aufgrund mehrerer Faktoren verschärft, unter anderem wegen des Anstiegs der Anleiherenditen. Ob weitere Anhebungen folgen werden und wie lange das hohe Zinsniveau anhalten werde, hänge von der „Gesamtheit der eingehenden Daten“ ab, so Powell weiter. Unterdessen hielt die englische Notenbank an ihrem Leitzinssatz von 5,25% fest und senkte ihren Ausblick für das britische BIP-Wachstum.

Zahl im Fokus: 17 Billionen Yen

Die japanische Regierung hat ein Konjunkturpaket angekündigt, um mögliche Negativeffekte der Inflation auf die Wirtschaft abzufedern. Demnach sollen über 17 Bio. Yen (rund 106 Milliarden Euro) für mehrere unterschiedlichen Massnahmen ausgegeben werden, unter anderem für Steuersenkungen und Subventionen von Treibstoff und Versorgungsleistungen. Seit über einem Jahr liegt die Inflation über den von der Bank of Japan (BoJ) angestrebten 2%, wobei sich die Kerninflation im September mit 2,8% auf ein 13-Monats-Tief verlangsamte. Zugleich verzeichnete Japan den fünften Monat in Folge einen Rückgang seiner Industrieproduktion, der sich im endgültigen Oktober-Einkaufsmanagerindex (PMI) von 48,7 widerspiegelt. Wenngleich dieser Wert etwas höher war als die Vorabschätzung und auch über dem Septemberergebnis von 48,5 liegt, bleibt er unter der 50-Punkte-Marke, die die Grenze zwischen Kontraktion von Wachstum darstellt.

Wissenswert

Bletchley-Erklärung: Eine wegweisende Vereinbarung für internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung für die Sicherheit von künstlicher Intelligenz (KI). Sie wurde auf dem KI-Sicherheitsgipfel im britischen Bletchley Park von 28 Staaten einschliesslich der USA, China und der Europäischen Union unterzeichnet und zielt darauf ab, Transparenz und die Rechenschaftspflicht von Akteuren der Entwicklung von KI-Technologie fördern. Die Erklärung erkennt deren Potenzial an, „beabsichtigt oder unbeabsichtigt“ ernsten Schaden anzurichten, während sie zugleich die Chance biete, „das menschliche Wohlbefinden, den Frieden und den Wohlstand zu transformieren und zu verbessern“. Dem Gipfel war eine Ausführungsverordnung der Regierung von US-Präsident Joe Biden vorausgegangen, die Technologieunternehmen dazu verpflichtet, die Ergebnisse von Sicherheitstests zu veröffentlichen, bevor sie neue KI-Modelle auf den Markt bringen.

Das bringt die Woche

Am Montag veröffentlicht die BoJ das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung. Zudem erscheint der endgültige japanische PMI für Oktober. Auch der Euroraum legt am Montag seine finalen Oktober-PMI-Daten vor. Am Dienstag gibt China Exportzahlen bekannt, und die australische Notenbank tagt zum Zinsentscheid. Endgültige Oktober-Inflationszahlen für Deutschland werden am Mittwoch vorgestellt. Am Donnerstag kommen die chinesischen Oktober-Inflationsdaten sowie das geldpolitische Meinungsbild der BoJ mit ihrer Einschätzung zur Wirtschaftslage heraus. Daten zum britischen BIP-Zuwachs im 3. Quartal werden für Freitag erwartet.

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